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Akupunktur

Die Akupunktur ist hierzulande wohl die bekannteste chinesische Heilmethode. Bei der Akupunktur werden feine Nadeln in genau definierte Akupunkturpunkte gestochen.

Den Erkenntnissen der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) zufolge durchfließen Energiebahnen aus Körper-Qi, die sogenannten Meridiane, den Körper. Qi ist eine Form von Lebenskraft oder Lebensenergie. An mehreren Punkten der Haut öffnen sich diese Meridiane wie ein Tor zum Inneren. Sie liegen oft in der Nähe von Vertiefungen zwischen Muskelansätzen, an Knochenvorsprüngen oder in den Beugefalten der Gelenke. Durch diese Akupunkturpunkte wird mittels äußerer Reize, dem Einstechen der Nadeln in die Haut, Einfluß genommen auf den Energiefluss, um einen Überschuss oder einen Mangel an Qi auszugleichen. In der klassischen Akupunktur kennt man 361 Akupunkturpunkte.

Sie liegen entlang der zwölf Hauptmeridiane, die in Verbindung mit den Organen stehen und paarweise als Yin-Yang-Partner angeordnet sind. Die Yin-Meridiane werden den parenchymatösen Organen (Speicherorgane) zugeordnet und verlaufen auf den Innenseiten der Extremitäten. Z.B. Lunge, Milz, Herz, Niere, Leber.

Die Yang-Meridiane werden den Hohlorganen zugeordnet und verlaufen auf den Außenseiten der Extremitäten. Z.B. Dickdarm, Magen, Dünndarm, Gallenblase.

Darüber hinaus gibt es Sondermeridiane, die mit den Körperfunktionen in Verbindung stehen. Die bedeutendsten sind das Lenkergefäß, das sich von der Oberlippe über den Kopf und Rücken bis zum Dammbereich entlangzieht, und das Konzeptionsgefäß, das vom Damm über Bauch und Brust bis zur Unterlippe strömt.

Vor rund 2000 Jahren entstand in China das "Nanjing", ein klassisches Werk der Akupunktur, in dem auch die Pulsdiagnose zur Feststellung von Krankheiten beschrieben wurde. Das "Nanjing" erwächst aus dem Taoismus, einer Philosophie, die davon ausgeht, dass alles mit allem in Beziehung steht. Dessen Definition von Gesundheit besagt, dass Leben Veränderung und ständiges Fließen bedeutet und in Harmonie mit allem steht. Demnach ist Krankheit Störung oder Verlust der Harmonie und des Zusammenspieles zwischen Mensch und Welt.

Beruhigen oder Anregen - die Technik entscheidet
Die Einstich- und Manipulationstechnik der Nadel entscheiden über den Effekt. Durch unterschiedliche Methoden der Nadelung kann die Akupunktur sedierend (ableitend) oder tonisierend (auffüllend, stärkend) wirken. In der traditionell chinesischen Medizin ist die Nadeltechnik eine wichtige Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Therapie. Die Akupunktur selbst ist, je nach Stichtechnik, kaum schmerzhaft. Meistens wird jedoch angestrebt, beim Einstechen der Nadel in die Haut, ein sogenanntes "Deqi" auszulösen. "Deqi" bescheibt ein individuelles "Nadelgefühl" während der Reizung eines Akupunkturpunktes. Ein solches "Deqi-Gefühl" ist häufig verbunden mit einem ziehenden oder dumpfen Gefühl oder auch als Wärmeempfindung wahrgenommen werden. Bei chinesischen Akupunkur-Meistern ist das Auslösen des "Deqi-Gefühls" sehr wichtig, da es als Zeichen dafür gilt, dass das Qi (auch Vitalenergie genannt) wieder zum Fließen gebracht wird.


"Keine erfolgreiche Akupunktur ohne Deqi".


Ein altes chinesisches Sprichwort besagt: "Schmerz ist der Schrei des Qi´s nach freiem Fluss". Dort, wo Schmerzen auftreten, stagniert der Qi- und Blutfluss. Durch die Akupunktur soll dieser Fluss wieder in Gang gesetzt werden.

Die Akupunktur wird zur Regulationstherapie gezählt. Yin und Yang sollten im Körper im Gleichgewicht sein. Kommt es jedoch zu einem Kräfteungleichgewicht so kann es zu einer Erkrankung führen. Ist alles im Gleichgewicht bzw. in Harmonie, so wird dies als Gesundheit bezeichnet. Mit Hilfe der Akupunktur wird versucht das harmonische Gleichgewicht im Körper wieder herzustellen.

Die Akupunkturbehandlung wird normalerweise im Liegen durchgeführt. Wieviele Nadeln gesetzt werden, entscheidet der Therapeut nach der Indikation. Manchmal reicht die Stimulation eines einzigen Akupunkturpunktes, ein anderes Mal müssen mehrere Nadeln verwendet werden. Während der ca. 30-minütigen Dauer einer Behandlung können die Nadeln mehrmals stimuliert werden.

Für Kinder, extrem schmerzempfindliche Personen oder auch Menschen mit Angst vor Nadeln bietet sich die Möglichkeit der Akupressur. Hier werden die gleichen Punkte, die sonst mit Akupunkturnadeln gestochen werden, schmerzfrei gedrückt oder massiert.

Durch eine Vielzahl wissenschaftlicher Studien innerhalb der letzten 30 Jahre konnten Wirksamkeit und Wirkmechanismen belegt werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt bei über 40 Erkrankungen auch die Akupunktur-Behandlung.


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