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Schröpfen

Das Schröpfen zählt in der Naturheilkunde zu den ausleitenden Verfahren. Einen besonders hohen Bekanntheitsgrad und auch Stellenwert erlangte im 20. Jahrhundert das sogenannte "Aschnerverfahren", dass nach dem Wiener Gynäkologen Bernhard Aschner (1889 bis 1960) benannt wurde. Die Geschichte des Schröpfens reicht noch weiter zurück bis ins Mittelalter zu den Zeiten des legendären Arztes und Philosophen Paracelsus.

In China verwendete man für die Ba Guan Fa (Schröpfkopf-Methode) bereits im 2 Jh. Rinderhörner zum Schröpfen. Durch die Jahrhunderte wurde die Methode immer wieder erwähnt wie z.B. in der Tang-Dynastie. Erst 1765 wurde das Schröpfen in einem medizinischen Fachbuch ausführlich beschrieben und kommentiert, nämlich im Ben Cao Gang Mu Shi Yi von Zhao Xuemin (Qing-Dynastie). Die Chinesen wenden die Schröpftechnik sehr gerne an und kombinieren sie sowohl mit Akupunktur als auch mit der Moxibustion.

Beim Schröpfen wird in einem Schröpfkopf ein Unterdruck erzeugt, der dazu führt, dass der Schröpfkopf auf der Haut haften bleibt. Das sogenannte Feuerschröpfen (Huo Shan Fa) ist die traditionelle und immer noch häufigste Methode. Man verwendet Glasschröpfköpfe mit einem Durchmesser von 2 bis 6 cm. Durch Wärme (Feuer) wird die Luft in den Schröpfgläsern erhitzt, die sich nach dem Aufsetzen der Gläser auf die Haut sofort wieder abkühlt und zusammenzieht. Dadurch entsteht ein Unterdruck. Eine weitere Methode ist das Setzen von Kunsstoffschröpfköpfen, bei der die Luft mittels einer Pumpe und Ventil aus dem Schröpfkopf gezogen wird. Als relativ neuartige Methode kommt das Schröpfen mittels einer elektrischen Pumpe zum Einsatz. Hiermit kann sehr schonend der Unterdruck reguliert werden und auch pulsierende Einstellungen sind möglich. Durch diese sanfte und sehr wirkungsvolle Therapie wird das Gewebe gelockert und die Durchblutung angeregt. Sie wird bei verschiedenen Beschwerdebildern angewandt, findet aber auch Anwendung im kosmetischen Bereich.

Das gezielte Setzen der Schröpfköpfe auf Akupunkturpunkte kann die Wirkung bewusst in bestimmte Richtungen lenken.

Die sichtbare Wirkung des Schröpfens ist eine gerötete Hautwölbung. Nach der Behandlung kann sich die geschröpfte Stelle blau verfärben. Die kreisrunden Schröpfmale können mehrere Tage bestehen bleiben. Durch die Saugwirkung beim Schröpfen werden die Kapillargefässe unter der Haut angeregt, der Blutfluss in der Muskulatur wird stimuliert und die Poren werden geöffnet. Nach den Theorien der Traditionellen Chinesischen Medizin wird beim Schröpfen der Fluss des Qi beeinflusst, indem Blockaden der Meridiane behoben werden. Wegen dieser Energieblockaden kann es unter der Haut zu Ablagerungen von Blut und Körperflüssigkeiten kommen. Beim Schröpfen werden diese an die Hautoberfläche geholt und beseitigt. Viele Patienten empfinden die behandelten Körperstellen als angenehm warm und geschmeidig.

Man unterscheidet zwischen trockenem Schröpfen und blutigem Schröpfen. Das trockene Schröpfen entspricht der oben beschriebenen Variante und wird auf den unten gezeigten Bildern angewendet.

Beim blutigen Schröpfen wird die Haut vorher angeritzt, sodass es durch den Unterdruck und Aufsetzten des Schröpfkopfes zu Mikroblutungen kommt. Dieses Verfahren (blutiges Schröpfen) wende ich in meiner Praxis nicht an.

Eine weitere Technik ist die Schröpfkopfmassage. Hierbei werden Bereiche am Körper, z.B. Rücken, Nacken, Arme, Oberschenkel, Gelenke, Gesicht mit einem Schröpfkopf massiert. Je nach Körperstelle wird die entsprechende Größe des Schröpfglases ausgewählt und die Haut z.B. mit einem chinesischen, wärmenden oder pflegenden Öl eingerieben.

Im kosmetischen Bereich wird die Schröpfkopfmassage besonders im Gesicht sehr geschätzt. Ein hochwertiges Schröpfglas gleitet sanft über die gut eingeölte Haut (z.B. ein hochwertiges, reines Jojobaöl). Zur Erzeugung des Unterdrucks werden hier bevorzugt ein Saugball oder eine elektrische Pumpe zur besonders sanften Regulierung eingesetzt. Durch spezielle Massagetechniken werden folgende Partien behandelt: Stirn, Wangen, Nasolabialbereich, Oberlippenbereich, Augenbereich, Hals und Dekollete. Die Haut sieht nach der Behandlung glatt, rosig und zart aus.
Diese kosmetische Schröpfkopfmassage wird ebenfalls am Körper im Problemzonenbereich, z.B. an Po und Oberschenkeln angewandt. An diesen Stellen darf die Durchblutung etwas kräftiger als im Gesicht angeregt werden.



Bildergalerie

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